Autorin: Christa Oppelt
Dipl. oec. Christa Oppelt (AW 65/1) hat bleibende Erinnerungen an ihre Studienzeit und freut sich auf ein Wiedersehen mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen.
Ich habe von September1965 bis Dezember 1969 an der Hochschule für Ökonomie Außenhandelsökonomik studiert. (Im Ergebnis der Hochschulreform wurde unser Studium um ein halbes Jahr verkürzt.)
Die Zeit an der HfÖ hat mich für mein nachfolgendes Leben positiv geprägt. Der vermittelte Lehrstoff war wichtige Grundlage für meine Tätigkeiten im Außenhandelsbereich eines strukturbestimmenden Kombinates im damaligen Karl-Marx-Stadt, dem ich bis zur Wende angehörte. Nachhaltig für mich waren u. a. der Russischunterricht und auch der Diplomzirkel Marktforschung, den Dr. Herbert Ehrlich leitete.
Als Mitglied des Internatsrates der Hochschule und später als Vorsitzende der Heimkommission hatte ich gesellschaftliche Aufgaben, die ich gerne ausführte. Das Internat war gewissermaßen mein zweites Zuhause und ich fühlte mich wohl.
Zu den Erinnerungen an die Studentenzeit gehören auch die vor Beginn des 1. und 2. Studienjahres durchgeführten Einsätze in der Kartoffelernte. Diese Hilfseinsätze in der Landwirtschaft waren Pflicht und wurden seitens der Hochschule als kollektivbildende Maßnahme angesehen. Und dies waren sie auch. Unsere Einsatzorte waren Hohenstein, jetzt Ortsteil von Strausberg, und Buckow.
Wir hatten trotz der ungeübten Tätigkeiten beim Kartoffellesen jede Menge Spaß und waren bei den LPG-Mitgliedern als fleißige Jugendliche angesehen. Das fröhliche Studentenleben im Dorf und auf den Äckern mit den ansässigen Bauern war eine schöne Zeit. Klar der Rücken tat uns schon weh, einmal durch das Kartoffellesen und zum anderen durch unser Nachtlager, das aus extra für uns gestopften Strohsäcken oder aus Doppelstockbetten mit durchgelegenen Matratzen bestand.
Na ja, die Nächte im Bett waren ohnehin nicht allzu lang. Abends am Lagerfeuer oder in der Dorfkneipe gab es jede Menge Gaudi. Die Dorfbewohner freuten sich immer, wenn eine lustige Studententruppe bisschen Schwung in ihren Alltag brachte. Bei einem Fußballmatch nach dem Ackereinsatz bewiesen unsere Jungs, dass sie noch Kraftreserven hatten. Alles ungewohnt und wir haben das Beste daraus gemacht und vor allem lernten wir uns untereinander besser kennen.
Viele schöne Erinnerungen und Episoden sind bei mir noch gegenwärtig und vielleicht habe ich bei unserem Treffen die Möglichkeit, mich mit ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen auszutauschen. Auf diese spannende Zeit freue ich mich schon im Voraus.