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Leserbriefe (April)

Die Autorinnen und Autoren der bisher veröffentlichten Beiträge freuen sich über eure Rückmeldungen und Kommentare
(gerne über das Kontaktformular). Deshalb haben wir jetzt die Rubrik „Leserbriefe“ eingerichtet.

Prof. Dr. sc. Michael Laschke

Zum Beitrag von Hans-Gerhard Träger „Die Hochschule für Ökonomie – mein Wegbegleiter“ (Lebenswege, 28.7.2020)

Zur Lebenserinnerung von Hans-Gerhard Träger möchte ich einen kleinen Beitrag beisteuern, der seine Erzählung zum Ensemble der HfÖ „materialisiert“. Im Zusammenhang mit der Auflösung der HfÖ wurde mir 1990 oder 1991 aus den Beständen der Bibliothek eine verstaubte, mit Spinnweben überzogene Holzschnitzarbeit „Bergarbeiter“ angeboten. „Nimm sie, ehe sie auf der Müllhalde landet. Du beschäftigst dich doch mit Geschichte“ hieß es damals. Nun, da ich mit meinem Facharbeiterzeugnis „Junghauer“ gewissermaßen Berggeselle bin, nahm ich sie mit. Nach gründlicher Reinigung entdeckte ich an dem soliden Block, auf dem der Bergmann vorwärts schreitet, eine Plakette mit dem Text „ Dem Ensemble der Hochschule für Ökonomie und Planung ein freundliches Glück Auf von den Kumpeln des VEB Steinkohlenwerkes Karl Liebknecht Oelsnitz /Erzg. 10.10. 1954“.

Von dieser Plastik zu erfahren, dachte ich mir im Zusammenhang mit dem Hochschultreffen, würde Hans-Gert Träger sicherlich freuen. So weit, so gut und für die Geschichte von Karlshorst mit seiner HFÖ ein nettes Detail, das darin erinnert, dass die „Hopla“ in den fünfziger Jahren mehr war als eine Lehrwerkstätte, in der Kader für die SED geschmiedet wurden.
Dass der „VEB Steinkohlenwerk „Karl Liebknecht“ Oelsnitz/Erzgebirge mein erster Ausbildungsort war und ich später von einem anderen Bergwerk als „Arbeiterkader“ über die ABF zum Studium delegiert wurde, das 1963 in Karlshorst begann, ist vielleicht ein Zufall, wie es viele im Leben gibt. Aber seltsam ist es trotzdem.